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Gesünder leben?

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Makuladegeneration – eine häufige Augenerkrankung im Alter

Diese Augenerkrankung führt zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen beim Sehen. Wie man ihr vorbeugt, wie man den Verlauf selbst kontrollieren kann und was dagegen hilft.

Was ist die Makula?

Makula bedeutet auf Deutsch «Fleck». Dieser «Fleck» ist der Netzhautbereich, auf dem wir am schärfsten sehen. Dort ist die Dichte der Sehzellen, sogenannte Rezeptoren, am höchsten. Mit diesen schätzungsweise 100 Millionen Sehzellen wird das ins Auge einfallende Licht in Nervenimpulse umgewandelt und dann über den Sehnerv ins Gehirn weitergeleitet, wo das eigentliche Bild entsteht. Die Netzhaut wird von der darunterliegenden Aderhaut nur durch eine feine Schicht getrennt.

Wie entsteht die Makuladegeneration?

Die durch die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) verursachten Beschwerden hängen von der Erkrankungsform und dem Krankheitsstadium ab. Ein ausgesprochen aktiver Stoffwechsel versorgt die nur wenige Quadratmillimeter grosse Makula. Für die Entsorgung der Stoffwechselendprodukte ist die darunterliegende Gewebeschicht zuständig.

Mit zunehmendem Alter klappt diese «Müllabfuhr» nicht mehr richtig, sodass sich Einlagerungen (sogenannte Drusen) unter der Netzhaut bilden. Diese Alterung der Makula führt zunächst nicht zu einer Veränderung der Sehfähigkeit. Oft werden diese Ablagerungen im Frühstadium erst bei einer augenärztlichen Untersuchung des Augenhintergrundes entdeckt. Mit der Zeit verkümmern jedoch immer mehr Rezeptoren.

Welche Symptome verursacht die Makuladegeneration?

Wenn immer mehr Rezeptoren verkümmern, lässt die Sehkraft nach – ausgerechnet also an der Stelle, wo das Auge am schärfsten sieht. Im fortgeschrittenen Stadium erkennen die Betroffenen Gesichter nicht mehr, sie bekommen Mühe beim Lesen oder sie können nicht mehr Auto fahren. Weil es schwieriger wird, Kontraste zu erkennen, übersehen sie zum Beispiel Treppenstufen und die Sturzgefahr nimmt zu. Wenn gerade Linien «verzogen» wahrgenommen werden, kann dies ebenfalls auf eine Makuladegeneration hinweisen.

Diese Phänomene können aber auch bei anderen, die Makula betreffenden Erkrankungen auftreten wie zum Beispiel bei Diabetes mellitus, bei altersbedingten «Falten» in der Netzhaut oder bei einem Verschluss eines Blutgefässes. Die Makuladegeneration betrifft nur die Netzhautmitte, das Gesichtsfeld und damit auch die räumliche Orientierungsfähigkeit bleiben erhalten. Deshalb führt ein Verlust der zentralen Sehschärfe nicht zu einer Erblindung.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Makuladegeneration?

Altersbedingte Makulaveränderungen, wie sie aufgrund des üblichen, normalen Alterungsprozesses stattfinden, sind nicht identisch mit altersbedingter Makuladegeneration AMD. Von Letzterer ist circa jeder dritte über 75-jährige Mensch betroffen. Rauchen, Diabetes, hoher Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte erhöhen das AMD-Risiko. AMD bei den Eltern oder Grosseltern erhöhen das Erkrankungsrisiko ebenfalls. 

Welche Formen von Makuladegeneration gibt es?

Anfangs besteht eine «trockene» Makuladegeneration. Diese verläuft recht langsam. Dabei kommt es zu kleinen gelblichen Ablagerungen unter der Netzhaut, sogenannte Drusen. Im Verlauf verkümmern immer mehr Sehzellen und sterben schliesslich ab. Sobald dieser Prozess auf den Punkt des schärfsten Sehens übergreift, verschlechtert sich das zentrale Sehen deutlich. 

Auch die darunterliegende feine Schicht, welche die Netzhaut von der Aderhaut trennt, ist betroffen. Sie wird dünner und löchriger. Die Makula erinnert dann an das Bild einer löchrigen Tapete oder an ein Mosaikbild, das einzelne Steine verliert. Dort, wo die «Löcher» sind, sieht der Betroffene nichts mehr. Aus dieser Form der AMD entwickelt sich bei ungefähr einem von fünf Patienten das wesentlich aggressivere und sich schnell verschlechternde Krankheitsbild der feuchten AMD.

Durch die schlechte Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff bilden sich bei dieser Variante krankhafte, wenig stabile Blutgefässe, die unter die Netzhaut einwachsen. Aus den undichten Gefässwänden treten Flüssigkeit und Blut aus, die Netzhautmitte schwillt und ist feucht. Dieser Prozess zerstört letztlich die empfindlichen Rezeptoren der Makula und eine Narbe entsteht. 

(Fortsetzung weiter unten…)

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Wie wird die Makuladegeneration behandelt?

Das Ziel der Behandlung ist, die feuchte Form wieder in die trockene Form zu überführen. Das kann mit Hilfe von Medikamenten gelingen, die ins Auge gespritzt werden, um die Neubildung von unerwünschten Blutgefässen zu bremsen. Die Spritzen werden zuerst in monatlichen Intervallen durchgeführt, die später je nach Ansprechen auf die Behandlung vergrössert werden.

Eine Heilung wird damit nicht erreicht, die Erkrankung wird gebremst und aufgehalten. Die Laserbehandlung, um die abnormen Blutgefässe zu veröden, und chirurgische Verfahren spielen im Vergleich dazu eine untergeordnete Rolle. 

Wie kann man der Makuladegeneration vorbeugen?

Mithilfe verschiedener Untersuchungsmethoden kann der Augenarzt die ersten Veränderungen in der Makula bereits feststellen, bevor der Betroffene etwas bemerkt. Deswegen werden regelmässige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt empfohlen. 

Abgesehen davon tun ein gesundes Körpergewicht, Verzicht aufs Rauchen, Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung auch den Augen gut. Eine für die Augen gesunde Ernährung basiert auf oxidationshemmenden Vitaminen, Spurenelementen sowie auf Omega-3-Fettsäuren, Lutein und Zeaxanthin. 

Besonderes Augenmerk bei der Ernährung verdienen die Omega-3-Fettsäuren, weil die Augennetzhaut besonders viele davon enthält. Auch bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe wie Lutein und Zeaxanthin sind für sie wichtig.

Lutein und Zeaxanthin kommen in Früchten und Gemüsen vor, insbesondere in dunkelgrünen wie Spinat, Mangold, Brokkoli oder Grünkohl. Auch schwarze Johannisbeeren und Blaubeeren sind ein «Augenschmaus» wegen ihres hohen Gehalts an Anthocyaninen. Und fette Meeresfische und Nüsse enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren.

Die Liste ist nicht vollständig und beruht auf dem Motto: Es könnte gesund sein oder nützt es nicht, so schadet es nicht. Die Datensammlung wird laufend aktualisiert und die Beobachtungen und daraus abgeleitete Erkenntnisse werden publiziert. 

Was kann man selbst tun?

Tipps
  • Versuchen Sie unbedingt einen Rauchstopp. Ausweichen auf E-Zigaretten ist keine Alternative, weil Nikotin die Bildung von krankhaften Blutgefässen in der Netzhaut anregen kann.
  • Bei fortgeschrittener Makuladegeneration kann die Einnahme bestimmter Nahrungsmittelergänzungen, Vitamine (Vitamin C, E und Beta-Karotin) und Mineralstoffe (Zink und Kupfer) sinnvoll sein. Lassen Sie sich von Ihrem Augenarzt dazu beraten.
  • Bei fortgeschrittener Makuladegeneration helfen spezielle Sehhilfen oder Einstellungen am Computer oder Tablet (zum Beispiel grössere Schrift) um das Lesen zu erleichtern.
  • Je schneller sich die Sehkraft verschlechtert, desto rascher sollte man einen Augenarzt konsultieren.
  • Gehen Sie zum Check-up zu einem Augenarzt. Routinemässig wird ein solcher erstmals ab dem 40. Lebensjahr empfohlen, bei Risikopatienten bereits früher.

Es gibt einen sehr einfachen Test, um die Makulafunktion grob selbst zu überwachen: Den Amsler-Gitter-Test. Dazu brauchen Sie Ihre Lesebrille. Dann decken Sie erst ein Auge und dann das andere mit der Handfläche ab. Fixieren Sie den Punkt in der Mitte des Amsler-Gitters. Achten Sie jeweils darauf, ob die Linien des Gitters sich wellenförmig verformen.

Einen aussagekräftigeren Selbsttest namens «Alleye» gibt es als App für das Smartphone. Diese App hilft Patienten mit einer Netzhauterkrankung, zentral und knapp danebengelegene visuelle Verzerrungen zu erkennen. Sie ist zum Beispiel geeignet für Menschen mit altersbedingter Makuladegeneration oder einer diabetischen Netzhauterkrankung (Retinopathie).

Nach der medizinischen Diagnose durch einen Augenarzt ermöglicht Alleye den Patienten, regelmässig einen einfachen Selbsttest durchzuführen, um ihr Sehvermögen zu überwachen und/oder den Krankheitsverlauf zu beurteilen. Der betreuende Augenarzt hat jeweils Zugriff auf die erhobenen Testdaten. Gerade in der heutigen Zeit wird diese Art der Selbsttestung und des Homemonitorings populärer. Eine Jahreslizenz kostet rund 200 CHF und kann nicht über die Krankenkasse verrechnet werden.

von Dr. med. János Weber-Várszegi,

veröffentlicht am 11.11.2020


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